Tag gegen Tiertransporte am 01. Juli 2011 –

 Mein Weg in den Tod ist die Hölle!

 

Ausgeschlagene Augen, gebrochene Beine und blutige Wunden – das ist grausamer Alltag bei Tiertransporten!  Grund für diese „Kulturschande Europas“ ist allzu oft die Profitmacherei der Agrarindustrie!

Der 1. Juli, der Aktionstag gegen Tiertransporte, den der Deutsche Tierschutzbund mit initiiert hat, erinnert an die grausamen Qualen, die den Tieren auf den tagelangen Transporten quer durch Europa zugefügt werden! 

Noch immer erleiden Millionen von Tieren Höllenqualen bei Tiertransporten.

Unbegrenzte Transportzeiten, qualvolle Enge, drückende Hitze und unerträglicher Durst – so sieht die Realität bei Transporten lebender Tiere in Europa nach wie vor aus. Anlässlich des Aktionstages gegen Tiertransporte am 01. Juli fordert auch der Tierschutzverein Schifferstadt die grauenhaften Zustände zu beenden. Die angekündigte Überarbeitung der EU-Transportvor-schriften hinsichtlich der Transportzeiten und Ladedichten muss kompromisslos an den Bedürfnissen der Tiere ausgerichtet sein und endlich zu einer Verbesserung aus Tierschutz-sicht führen, so die Vorsitzende des Tierschutzvereines weiter.

Denn das System funktioniert nur auf Kosten der Tiere: Jährlich werden über 360 Millionen Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen und 4 Milliarden Geflügel in der EU allein zum Schlachten transportiert. Die Tiere leiden wegen der unerträglichen Enge in den Transportern, der oft drückenden Hitze, quälendem Durst und Schmerzen aufgrund von Verletzungen. Kommen sie nach Tagen am Zielort an, sind sie meist völlig entkräftet und viele brechen vor Erschöpfung zusammen. 

Brutale Quälereien bei Umkarren der Tiere in andere Transporter !

Die Tiere werden häufig mehrfach in ihrem Leben Transport-Torturen ausgesetzt: Wird ein Kalb zum Beispiel in Bayern geboren, wird es zum Mästen nach Niedersachsen verfrachtet und von dort aus zum Schlachten nach Nordrhein-Westfalen transportiert!!! Das Verfahren gibt es europaweit. Regelmäßig kommt es dabei zu Verletzungen und zu Verstößen gegen die ohnehin aus Tierschutzsicht nicht ausreichenden Tierschutz-Vorgaben. Pferdetransporte von Litauen nach Italien, Schweinetransporte von Dänemark nach Osteuropa: Es gibt kein Limit, wann ein Transport enden muss. Vielfach werden die Tiere tagelang durch Europa und weiter gekarrt, nur um geschlachtet zu werden! „Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, dass Tiere solchen Strapazen ausgesetzt werden!, kritisiert die 1. Vorsitzende vom Tierschutzverein Schifferstadt. 

Neue europäische Gesetze mit alten Problemen:

2007 ist eine europäische Verordnung zum Schutz der Tiere beim Transport in Kraft getreten. Anlass für diese Verordnung war ein Bericht der EU-Kommission aus dem Jahre 2000, der erhebliche Missstände beim Transport lebender Tiere bestätigte. Allerdings gestalteten sich die Verhandlungen über die neue Verordnung mit den Mitgliedsstaaten sehr schwierig. Einige Staaten forderten nachhaltige Verbesserungen für den Tierschutz, andere gingen wirkliche Verbesserungen schon zu weit !! In den Hauptstreitpunkten – Ladedichte, Temperatur- und Pausenregelungen – konnte keine Einigung erzielt werden! Daher entschied man sich mal wieder, die Verhandlungen zu diesen Problembereichen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben! Entsprechend lasch sind die Vorschriften: Die Transportzeiten sind viel zu lang, das Platzangebot für die Tiere viel zu gering und die erlaubten Temperaturen in den Transportern viel zu hoch! Der EU-Kommission sind diese Probleme bekannt und die Verordnung soll nachgebessert werden – doch es ist völlig offen, wann dies geschehen soll! 

Auch dürfen nach der 2008 beschlossenen neuen deutschen Verordnung Tiere innerhalb Deutschlands bis zu zwölf Stunden lang transportiert werden, ohne dass die für Langzeit-transporte von mehr als acht Stunden eigentlich vorgeschriebenen Bedingungen wie Temperaturüberwachung, Datenschreiber zwecks Pausenregelung erfüllt werden müssen. 

Das alles wie immer nur zu Lasten der geschundenen Tiere !! 

Daher die Forderungen des Deutschen Tierschutzbundes :

Begrenzung der Transportzeiten für internationale Tiertransporte auf acht Stunden und für nationale Tiertransport auf vier Stunden festzulegen!

Festlegung einer maximalen Ladedichte für jedes Fahrzeug. Platzangebot muss angemessen sein, so dass jedes Tier ausreichend Platz zum Liegen und Aufstehen hat!

Die zulässigen Temperaturen innerhalb eines Transporters müssen korrigiert werden. Schweine sollten möglichst nicht bei Temperaturen über 16°C, andere Tiere nicht bei Temperaturen von über 25°C transportiert werden dürfen.

Bei Transporten, die länger als 8 Stunden dauern, müssen am Ursprungsort und auf den Versorgungs-stationen durch einen amtlichen Tierarzt die Transportfähigkeit der Tiere, der Ladevorgang und die Ladedichte kontrolliert werden!

Elektrische Treibhilfen müssen verboten werden!

Laderampen müssen rutschfest und seitlich solide begrenzt sein, die Steigung des Auf- oder Abgangs dürfen 15° nicht übersteigen!

Multideck(Doppeldeck!)-Fahrzeuge für Rindertransporte müssen verboten werden!

Die Kontrolle und der Zugang zu jedem Tier auf dem Transporter müssen gewährleistet sein!

Allen Tieren muss während des Transportes ständig Wasser zur Verfügung stehen!

Die Ladeflächen müssen eingestreut werden, damit sich die Tiere nicht wund stehen!

Tiere müssen grundsätzlich am nächstgelegenen Schlachthof geschlachtet werden, um diese quälenden Transporte zu umgehen!